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Kernproblem Tabu

veröffentlicht am 5. Februar 2013

Auch die Wissenschaftssendung „Leonardo“ auf WDR 5 befasst sich mit den Folgen anonymer Samenspenden.

Wie wichtig ist die Spurensuche für Spenderkinder? – Foto:© babimu – Fotolia.com

Zu Wort kommen Erwachsene, die mit Hilfe einer anonymen Samenspende gezeugt wurden. Der Umgang mit den halb gekappten biologischen Wurzeln ist sehr unterschiedlich. Während Florian seinen sozialen Vater voll und ganz als seinen Vater anerkennt, werden Sybille und Rebecca von Fragen nach ihrem leiblichen Vater umgetrieben.

Seit 2007 müssen künstliche Befruchtungen in Deutschland dokumentiert und die Daten 30 Jahre aufgehoben werden. Grundsätzlich besteht eine Auskunftspflicht – die tatsächliche Ausgestaltung ist allerdings nicht geregelt.

Das Kernproblem für viele Spenderkinder liegt in der Geheimhaltung der Herkunft, die zu einem Tabu in der Familie wird. Demgegenüber steht das Recht jedes Menschen, die eigene Abstammung zu kennen. Seit rund 50 Jahren wird in Deutschland inseminiert, aber der Umgang mit dem Thema in der Familien rückt erst langsam in den Blickpunkt.

Das Beratungsnetzwerk Kinderwunsch Deutschland (bkid) setzt sich für eine professionelle Beratung sowohl von Menschen mit Kinderwunsch als auch von reproduktionsmedizinisch Tätigen ein. Die Website richtet sich auch an Alleinerziehende und Lesben – leider ist dieser Inhaltsbereich aber noch in Bearbeitung.

Die Leonardo-Sendung könnt ihr auf der Website von WDR5 als Stream hören. Das Manuskript der Sendung gibt es als download.